Gottes wahre Liebe Theologische Phänomenologie der Liebe

Das Phanomen der Liebe ist seit geraumer Zeit zum Gegenstand bruchstuckhafter und gespaltener Diskurse geworden. In der wechselseitigen Beziehungslosigkeit der theologischen Debatte uber die christliche Liebe, der philosophischen Debatte uber das Verhaltnis von praktischer Vernunft und gutem Leben und der kulturwissenschaftlichen Debatte uber Freundschaft und erotische Intimitat spiegelt sich der Verlust der Liebe als eines einheitlichen Phanomens wider. Konrad Stock entwickelt die These, dass es der Theologie moeglich ist, die Einheitlichkeit der Liebe zu erschliessen. Denn der Gegenstand der Theologie besteht in der Gewissheit und in der vielgestaltigen Mitteilungsform des Glaubens, von Gott unbedingt und radikal geliebt zu werden. Dieser theologische Gegenstand grundet auf einer fundamentalanthropologischen UEberlegung, die in der Tiefe des personalen Selbstgefuhls das Moment eines ursprunglichen Begehrens nach Erfullung aufzeigt. Sie fuhrt zu einem hermeneutischen Verfahren, das das biblische Offenbarungszeugnis als die Beschreibung eines Weges zum Leben in der Ordnung der Liebe zu verstehen lehrt. Mit diesem Verfahren sucht Konrad Stock zu dem Programm einer oeffentlichen Theologie beizutragen, die sich durch ihren Argumentations- und Darstellungsstil sowohl an die christliche als auch an die gesamtgesellschaftliche OEffentlichkeit wendet.