Jung, wild, schön, schnell! 20 Jahre Fahrradboten in Wien

Sie sind zu schnell, um greifbar zu sein. Und pfeifen deshalb auf viele Regeln der Stra§enverkehrsordnung: Fahrradboten sind die vermutlich letzten Rebellen im Gro§stadtverkehr.
An ihnen scheiden sich auch die Geister: Fxr alle jene, die Dinge schnell durch den Stau von A nach B gebracht brauchen, sind sie Retter in der Not. Fxr im Stau dxnstende Autofahrer oft die Inkarnation des skrupellosen Radrowdys.
Thomas Rottenberg und Lena Gansterer haben einen Blick hinter die Kulissen des ersten asterreichischen Fahrradbotendienstes gewagt und auf 160 Seiten neben zahlreichen Anekdoten und Insidergeschichten auch Hintergrundberichte mit exakten Fakten recherchiert. Denn 20 Jahre hochprofessionelles Hightech-Business in Wien bedeuten auch: 5.421.946 Zustellungen durch 37.012.341 gefahrene Radkilometer oder 3.752.112 nicht verbrannte Liter Benzin bzw. Diesel und somit 11.200 Tonnen nicht emittiertes CO2. Insgesamt radelten bereits 4.017 Boten bei 4.785.781 Fahrten mit Gegenwind und 16 Fahrten mit Rxckenwind durch die Stadt. Die ausdauernden Sprinter xberquerten 44.947.746 Ampeln, wie viele davon jedoch rot anzeigten, wollten sie partout nicht erz'hlen. Dokumentiert hingegen ist, dass 847.391 japanischen Touristen am Rad-Ring-Rund gerade noch ausgewichen werden konnte und 504.438.273 Yellow-Rucksack-Visits durch Passanten und Autofahrer im Stra§enbild gez'hlt wurden.
ãVor 20 Jahren war ich einer von ihnen. Fxr etwa drei Tage. Dann waren sie mir zu schnell - und ich beschloss, lieber Geschichten xber Fahrradboten zu machen: damals, vor 20 Jahren, im ORF-Radio, sp'ter (1994) bei der Fahrradboten-WM in London fxr das Profil und jetzt auch wieder: Fahrradboten sind die wilden Kerle, die all denen, die einander, weil sie schnell sein wollen, mit teurem Blech gegenseitig den Weg versperren, zeigen, dass der Igel auch in der Stadt meist schneller ist als der Hase. Weil er sich mit hellem Kapfchen statt mit purer Kraft fortbewegt", so der Autor Thomas Rottenberg.