Memoiren

Der beruhmt-beruchtigte Graf Alexander von Tilly (1764-1816) schildert die spannende und unterhaltsame Geschichte seines Lebens: die Kindheit in einer der bedeutendsten normannischen Adelsfamilien, seine Erlebnisse als Page am Hof von Marie Antoinette und die spatere Karriere als Dragoner-Offizier. Daneben berichtet er von seinen Reisen ins Ausland, u.a. nach Deutschland, England und Amerika. Im Zentrum der Erinnerungen stehen dabei seine Begegnungen mit zahlreichen historischen Personlichkeiten wie Ludwig XVI., Restif de la Bretonne und Nicholas Chamfort, die der Lekture einen ganz besonderen Reiz geben. Seine Schilderungen des Hoflings- und besonders des Liebeslebens eines Galanthomme des Ancien regime sind, als Ganzes genommen, eines der glanzendsten Kulturgemalde der vorrevolutionaren Zeit: ein Bild, das uns in wundervoller Plastik die geniale Liederlichkeit der damaligen Gesellschaft vor Augen fuhrt, ihre verpuffenden Kontraste, ihr Hochfliegertum, ihr tumultuarisches Tohuwabohu, das schliesslich notgedrungen zu ganzlicher Auflosung fuhren musste. (Fedor von Zobeltitz)