Die gute Küche Das österreichische Jahrhundertkochbuch

Das Standardwerk österreichischer Kochkunst von Ewald Plachutta, Dreihaubenkoch in Wien, und Christoph Wagner, Österreichs meistgelesenem Gourmetkritiker.

STATT LINES VORWORTS: LINE KLEINE GEBRAUCHSANWEISUNG

Kochbiücher, die über ein allzu kompliziertes Regelwerk verfiigen, erweisen sich zumeist als wenig beniitzer

freundlich. Ein Kochbuch ist schlieftlich kein Flughafen, auf

dem man nur dann zum richtigen Flugsteig findet, wenn man ein, zwei Dutzend Piktogramme richtig zu deuten versteht.

Wir haben aus diesem Grunde versucht, mit Rezepten möglichst freizùügig und mit Symbolen aller Art möglichst sparsam umzugehen, um Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, mübseliges Hinund Herblättern zu ersparen.

Damit Ibnen „Die gute Küche“ gleich von Anfang an vertraut wie ein lieber alter Bekannter ist, haben wir das Buch nicht etwa nach kalten und warmen Vorspeisen, Suppen, Zwischengängen, Hauptgerichten und Desserts gegliedert, wie es einer klassischen Menüfolge entsprechen würde. Der „Fabrplan“ durch dieses Kochbuch ist wesentlich kürzer und übersichtlicher. Er läftt sich mit den Worten „kaltS „warm“ und „süft“ zusammen fassen.

Um Ihnen die Arbeit in und mit Ibrer „Guten Küche“ so leicht und angenebm wie möglich zu machen, haben wir im Ablauf der Rezepte noch einige weitere „Haltegriffe“ angebracht. Unter jedem von ibnen finden Sie daber auch auf den ersten Blick wichtige Informationen. Back-, Kochund Garungszeiten sind auf diese Weise ebenso hervorgehoben wie Backrohrtemperaturen und äbnliche kochtechnische Angaben. Beilagenempfeblungen und Garniturvorschläge sind ebenfalls detailliert ausgewiesen. Unter vielen Rezepten werden Sie auch noch einen zusätzlichen Absatz mit dem Titel „Mein Tip“ antreffen, in dem spezielle Tricks und Kniffe aus der Küche der „Drei Husaren“ und des „Hietzinger Bräu“ verraten werden. Wenn Fragen allgemeinerer Natur — etwa über Grundprodukte, Frischhaltemethoden, Kochgeräte oder Tafelgeschirr — auftauchen, so möchte sich „Die Gute Küche“ über den Rezeptteil hinaus auch als Nachschlage

werk empfehlen. Das ist auch der Grund, warum der einleitende warenkundliche Teil in diesem Standardwerk

vielleicht etwas umfangreicher ansgefallen lat als In den meisten anderen Kochbichern, Schliefhich wollten wir Ihnen neben dem Spafl am Kochen auch noch ein wenig Lesevergniigen bereiten und haben fy Sie in der Aüchenhistorie nachgeforscht, um Ihnen ein bifichen etwas Uber die Geschichte Jener Gerichte zw er dblen, die Sie vielleicht gerade fr Ihre Familie oder fp Gaste vorbereiten, ken abschliefendes Wort seì noch zur Auswahl der Rezepre Ks ft die wir = bei allem Streben nach Vollständigkeit « leh doch treffen mufpten, weil der gesamte Á_eptfundus, der sich in der Österreichischen Kilche im ton vielen Jabrhunderten angesammelt hat, "tlb emme vielbändige Enzyklopädie füllen würde, eh bn selbstverständlich getrachtet, alle gängigen rl der Wiener und Österreichischen Kilche zu ker ngen, aber dennoch versucht, unsere Kiiche so zu vreuben, wie sie sich an der Schwelle zum dritten „dus nd präsentiert, Sie werden daher neben Tafelspitz d_Kasscrschmmarren auch ein Carpaccio oder eine Schokolademousse Anden, selbst wenn diese Gerichte nicht wnmettelbar in der heimischen Küchentradition stehen, Österreich hat sich in kulinarischer Hinsìcht nämlich immer schon als besonders weltoffen erwiesen. Denn immerhin hat Ja auch das beriihmte Wiener Schnitzel seine Warzeln nachweislich nicht in der alten Kaiserstadt, sondern ìn Byzanz, Venedig und Mailand. Daft es dennoch ein „typisch Österreichisches“ Gericht — geworden — ist, wird indessen heute kaunm nach jemand bestreiten wollen. Wir winschen Ibnen viel Freude beì Ihrer ganz persönlichen „Guten Küiche